Studieren und Geld – das ist oft eine Herausforderung. Während alles teurer wird, steigen Studienkosten, Mieten und Lebenshaltung, aber das Einkommen bleibt knapp. Viele Studierende balancieren zwischen BAföG, Nebenjob und der ewigen Sorge, ob der Wocheneinkauf noch drin ist.
Dieser Guide zeigt dir realistische Möglichkeiten, wie du finanziell durchs Studium kommst, ohne in Dauerstress zu versinken. Von BAföG-Optimierung über Nebenjobs bis hin zu Spartipps, die nicht nach Askese klingen.
1. BAföG – viel zu viele verschenken Geld
BAföG ist kein Zauberwort, sondern ein konkreter Anspruch. Und doch verzichten laut Studien über 30 % der Berechtigten darauf – aus Unwissen oder aus Angst vor Papierkram.
Was du wissen solltest:
- BAföG muss nicht komplett zurückgezahlt werden – nur 50 %, gedeckelt auf 10.000 € (Stand 2025).
- Der Antrag ist online möglich – über das Portal BAföG-Digital.
- Je nach Einkommen deiner Eltern bekommst du bis zu 934 € (Stand: 2025) pro Monat.
Tipp: Stelle den Antrag auf Verdacht – du kannst nichts verlieren. Und wenn du abgelehnt wirst, gibt’s oft Hinweise auf Alternativen.
2. Nebenjob – zwischen Kaffeekasse und Karriereboost
Der Klassiker. Viele Studierende jobben, um Miete und Mensa zu finanzieren. Doch nicht jeder Job ist gleich gut fürs Studium.
Gute Nebenjobs:
- Werkstudent:innenstellen: fachnah, besser bezahlt, oft mit Perspektive
- HiWi-Jobs: flexibel, Uniumfeld, inhaltlich interessant
- Online-Tutoring, Textkorrektur, Programmierjobs: von zuhause aus möglich
Jobs, die auf Dauer auslaugen: Gastro-Spätdienste, harte Lagerarbeit oder alles, was deine Lernzeit auffrisst.
💡 Finanztipp: Als Werkstudent:in darfst du bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten, ohne den Studierendenstatus zu verlieren – und oft mehr verdienen als im Minijob.
3. Wohnen – der größte Kostenfaktor
Die Miete verschlingt meist über 50 % deiner Ausgaben. Deshalb lohnt es sich, hier genau hinzuschauen:
- Studentenwohnheime: günstig, aber Plätze oft rar – früh bewerben!
- WGs: sozial, oft günstiger als allein wohnen
- Untermiete: oft günstiger als Hauptmiete, aber auf rechtliche Absicherung achten
Wohntrends 2025: Viele Unis fördern „Wohnen für Hilfe“ – du zahlst weniger, hilfst aber z. B. älteren Menschen oder Familien im Alltag. Eine Win-Win-Idee.
4. Stipendien – auch für Nicht-Überflieger:innen
„Ich bin doch kein Stipendiumstyp“ – ein Mythos. Es gibt über 2.000 Fördermöglichkeiten in Deutschland, viele davon für ganz normale Studis.
Beispiele:
- Deutschlandstipendium: 300 € monatlich, unabhängig von BAföG
- Stiftungen: z. B. Heinrich-Böll, Friedrich-Ebert – fördern auch soziales Engagement oder bestimmte Fachrichtungen
- Begabtenförderwerke: auch für Lehramtsstudierende oder Menschen mit besonderer Biografie
Tipp: Nutze Plattformen wie mystipendium.de – dort kannst du individuell filtern, was zu dir passt.
5. Fixkosten & Mini-Budget – mach sie sichtbar
Das klingt langweilig, ist aber zentral: Mach dir einmal im Monat eine Übersicht über deine Fixkosten (Miete, Versicherung, Abo) und deinen Puffer für Essen, Freizeit, Mobilität.
Tools:
- Notion oder Excel – für Budgetplanung
- Apps wie Finanzguru oder MoneyControl
- Oldschool: Haushaltsbuch auf Papier
💡 Spartipp: Kündige ungenutzte Abos, teile Streaming-Konten (wo erlaubt), wechsle zu günstigem Strom- und Handyanbieter.
6. Spartipps, die du wirklich umsetzen kannst
- Foodsharing & TooGoodToGo: kostenlos oder super günstig an Essen kommen
- Unikurse & Hochschulsport: meist gratis oder stark reduziert
- Bibliothek statt Bücherkauf: nicht nur für Fachbücher – auch Lernräume, Scanner & mehr
- Second-Hand: Kleidung, Möbel, sogar Technik gibt’s für kleines Geld
7. Finanzielle Notlagen – du musst nicht allein kämpfen
Wenn’s wirklich eng wird, gibt es Hilfe:
- Studierendenwerke: bieten zinslose Darlehen oder Härtefallhilfen
- Kirchliche & soziale Träger: haben spezielle Hilfsfonds
- Kurzfristige Jobs oder Vermittlung durch das Jobcenter
Wichtig: Scham ist keine Lösung. Hilfe holen zeigt Stärke – und rettet manchmal dein Studium.
Fazit: Studi-Leben ist kein finanzieller Spaziergang – aber machbar
Mit einem klaren Blick auf Einnahmen, Ausgaben und Rechte kannst du dir dein Studium trotz hoher Kosten ermöglichen. Du musst nicht perfekt wirtschaften – aber du darfst bewusst entscheiden, wo dein Geld hingeht. Und vor allem: Du bist nicht allein. Viele Wege führen durch den finanziellen Spagat – deiner fängt mit Klarheit an.